Um den Nachfragen die uns erreichen, die eigentlich nur eine Preisnachfrage sind vorzugreifen, haben wir uns dazu entschlossen, dieses Thema etwas genauer zu beleuchten.
Als erstes möchten wir gleich mal etwas vorausschicken.
Schnäppchenjäger sind bei einem seriösen Züchter fehl am Platze.
Wir geben unser Bestes bei der Aufzucht und übergeben Ihnen einen tollen kleinen Hund als zukünftigen Lebensgefährten. Billighunde oder Tiere ohne Papiere und was sonst noch für dubiose Nachfragen kommen, gibt es bei uns nicht. Auch wenn Sie meinen, eine Ahnentafelbrauchen Sie nicht, sollte es Ihnen doch sehr wichtig sein zu wissen, dass Ihr Hund kontrolliert, liebevoll und gesund aufgewachsen ist.
Der gute Züchter hält sich an die Vorgaben seines Verbandes und Ahnentafeln für die Welpen sind eine Selbstverständlichkeit.
Verteiler- Mails, die offensichtlich an viele Züchter gleichzeitig geschickt werden, ohne Anrede und ohne Gruß,die nur eine Preisnachfrage beinhalten finden wir unhöflich und diese werden von uns nicht beantwortet.
Ein Telefonat mit uns ist viel informativer und nicht so unpersönlich wie eine E-Mail.
Sie sollten uns bitte erlauben gleich am Anfang ein paar Fragen an Sie zu stellen, die Sie uns Ehrlich beantworten, denn wir sind Ihnen gegenüber auch offen und wir müssen uns erst kennen lernen. Ein gewisses Bild müssen wir uns von Ihnen schon machen können.
Wir haben für das kleine Lebewesen Hund eine große Verantwortung übernommen und brauchen ein gutes Gefühl, wenn wir Ihnen einen unserer Welpen anvertrauen.
Wir geben unsere Tiere mit ordnungsgemäßem Kaufvertrag ab, korrekt entwurmt, ausreichend geimpft, gechipt und mit einer Ahnentafel unseres Zuchtverbandes.
Natürlich werden von uns nur gesunde Hunde abgegeben.
Wir stehen für Qualität und geben unsere Tiere nur zu Festpreisen ab.
Bitte versuchen Sie nicht mit uns zu handeln, wir Züchter investieren viel in die Hundezucht und erachten unsere Preise als angemessen.
Ernsthaften Kaufinteressenten geben wir gern genaue Auskunft über unsere Preisvorstellung.
Bei Billigangeboten sollten sie sehr kritisch sein.
Was Sie beim Billigkauf einsparen,werden Sie meist doppelt an Tierarztkosten wieder ausgeben.Wir finden, gerade bei einem Lebewesen muss man ganz genau hinsehen.
Was kostet ein Spitz in der Anschaffung -
oder Geld verdienen mit Hundezucht???
( bei uns kostet ein Welpe 800,--€)
Viele Leute denken, dass ein Züchter ganz schön Geld verdient, wenn ein Welpe so zwischen 700 und 1000,-- Euro kostet, in letzter Zeit hört man auch schon von 1.500 Euro. Doch sogar Vater Staat ist der Ansicht, dass man mit Hundezucht nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, denn regelmäßig lehnt er die gewerbliche Anerkennung der Hundezucht und die dadurch entstehenden, von der Steuer abzugsfähigen Kosten als Liebhaberei ab, da die Aufwendungen auf lange Sicht, die Einnahmen weit übersteigen. Einige routinemäßige Aufwendungen sind z.B. (z.T. je nach Ort und Tierarzt variabel) ca.:
Zuchttauglichkeitsprüfung anläßlich einer Zuchtschau 30 - 55 €
Fahrtkosten zur Zuchtschau 20 - 100 €
Hotelunterkunft und Verpflegung anlässlich Zuchtschau 50 - 150 €
Bluttest oder Abstrich, um Decktag zu ermitteln 20 - 150 €
Deckgebühr 150 – 700 €
Fahrtkosten zum Deckrüden 50 - 100 €
u.U. Hotel- und Verpflegung wegen Deckakt 50 - 200 €
Röntgen/Ultraschall 45 €
Impfung der Hündin 40 - 80 €
Gesundheitscheck , Impfung und Entwurmung der Welpen (pro) 100 - 150 €
Tätowieren (Chippen), Zwingerkontrolle und Wurfabnahme durch Zuchtwart 40 – 80 €
Clubaufwendugnen (Jahresbeitrag, Zwingerschutz, Eintrag von Zuchttauglichkeit, etc. 50 €
Ahnentafel (pro Welpe) ca. 30 €
Welpenmilch (z.B. Esbilac Dose à 360 g = DM 42/x 5 St.) ca. 100 €
Futterkosten 75 – 150 €
Homöopathie/med. Apotheke (Desinfektionsmittel, Kreislauftropfen, Durchfallmittel, etc. 50 €
Spielzeug, Körbchen, Welpen Halsbänder und Kauartikel pro Welpe ca. 50 €
Anzeigen in Zeitschriften, Zeitungen 25 -150 €
Grundausstattung für Welpenkäufer pro .Welpe ca. 20 €
Nicht aufgeführt sind Aufwendungen bei Komplikationen, z.B. wegen Geburtsstörung oder Komplikationen nach der Geburt(z.B. Eklampsie, Gebärmutterendzündung) Behandlung beim Tierarzt, ( Tierklinik, Sonntags-/Nachtzuschlag), Behandlung kränkelnder Welpen, Einschläfern, etc., die schnell mal 500 Euro und mehr ausmachen.
Bei einem durchschnittlichen Wurf von 2 - 3 Welpen sind mit Preisen um die 700 - 1000 Euro meist nicht einmal die Kosten gedeckt, erst ab einer Wurfgröße von 4 Welpen, könnten, wenn alles gut geht, ein paar Mark auf die Kante gelegt werden, die man für den nächsten Wurf vorsieht, falls der kleiner ausfällt oder Komplikationen auftreten. Laufende Kosten für die Stammhunde und Ruheständler sind hierbei noch nicht mal eingerechnet, auch Kosten für gesonderte Besuche von Zuchtausstellungen, Fachliteratur, Fortbildungsveranstaltungen, Hundesteuer, Hundehalter- Haftpflichtversicherung, sonstige Tierarztkosten für das Rudel, Telefonkosten mit künftigen Welpenkäufern (z.T. nicht unerheblich), Stromkosten zB. Für Wärmelampen, Wärmedecken, Waschmaschine ( die läuft bei uns, wenn wir einen Wurf haben jeden Tag) Waschpulver, Putzmittel, Desinfektionsmittel. Renovierungskosten für Teppichboden, Möbel, etc. habe ich gänzlich außer Acht gelassen. Die Kosten reduzieren sich zum Teil natürlich pro Welpe, je mehr Hündinnen zur Zucht gehalten werden und je mehr Würfe pro Jahr großgezogen werden, nur dann wird es m.E. wieder schwieriger, dem einzelnen Hund gerecht zu werden.
Mal schnell seine Hündin mit Nachbars Rüden zu verpaaren hat für mich nichts mit Zucht zu tun, denn so ist kaum eine Selektion auf Erbschäden (Herzfehler, Patella, Augenkrankheiten, Blutkrankheiten, Epilepsie etc.), Wesen, Intelligenz, Schönheit etc. möglich, selbst wenn beide Elterntiere vollkommen gesund sein sollten (verborgene Defekte), vor allem dann nicht, wenn diese Tiere keine Papiere haben, man also keine Ahnung darüber hat, welche Ahnen in dem Elterntier stecken, wie nah sie verwandt sind und welche Defekte oder positiven Eigenschaften sie vererben.
Um sich ein Bild über die Abstammung machen zu können und einen entsprechenden Zuchtrüden für seine Zuchthündin zu finden, ist es unabdingbar, regelmäßig Zuchtschauen zu besuchen und mit so vielen Züchtern wie möglich in Kontakt zu treten. All das kostet auch Zeit und Geld. Leider werden viel zu wenig Fortbildungsseminare für Züchter angeboten, aber auch diese zu besuchen kostet Zeit und Geld. Man muss sich mit Fachliteratur eindecken, die z.T. nicht billig ist. Die Zuchthündin ist vor jedem Deckakt auf ihren Gesundheitszustand zu überprüfen, Herz, Patella, etc. Stellt sich heraus, dass sie Erbfehler weitergibt, kann sie nicht weiter für die Zucht eingesetzt werden, sie bleibt entweder als weiterer (meist kastrierter) Hund oder wird entsprechend billiger an Privat abgegeben. Es sind meiner Meinung nach viele Sachen (siehe obige Liste), die einen Preis von ca. 800 Euro rechtfertigen Nicht zuletzt die Zeit die der Züchter aufbringen muß um den Wurf optimal zu Betreuen. (Oft 18 – 20 Stunden täglich )
Mich wundert allerdings immer wieder, dass der "Beste Freund des Menschen" von manchen Leuten nur nach dem Preis ausgewählt wird, anstatt auf Prägung, Charakter, Gesundheit, etc. zu achten und das Herz sprechen zu lassen. Da wird ein Züchter nach dem anderen abtelefoniert und die einzige Frage, die gestellt wird, ist die nach dem Preis. Denken Sie wirklich, dass Sie genau dort, wo Sie den billigsten Hund angeboten bekommen auch den richtigen (und hoffentlich gesunden), für Sie passenden Hund für sich und Ihre Familie finden werden?
Ich kann nur eins empfehlen, informieren Sie sich vorher.Besuchen Sie möglichst mehrere Züchter, lassen Sie sich nicht nur einen Welpen zeigen, sondern auch die Althunde und deren Unterbringung. Nehmen Sie sich Zeit und beobachten Sie die Welpen in Ihrem Verhalten mit dem Rudel und den Geschwistern, es gibt mutige und schüchterne, wie bei uns Menschen auch, dass ist noch nichts Negatives. Aber seien Sie vorsichtig, wenn Welpen auch noch nach 20 Minuten zitternd in einer Ecke sitzen und sich nicht vor trauen. Aber auch ein dominanter Welpe muss nicht die erste Wahl für jedermann sein, da sie oft schwieriger zu erziehen sind und es vielleicht etwas Hundeerfahrung bedarf. Ein guter Züchter wird Sie über die einzelnen Charaktere der Welpen informieren und Sie bei der richtigen Wahl beraten. In einer guten Zucht sind die Hunde „Familienmitglieder“, d.h. sie leben in der Familie und nicht in separaten Hunderäumlichkeiten.
Was kostet ein Spitz im Unterhalt?
Die Futterkosten halten sich bei der Größe natürlich in Grenzen, es kommt aber auch darauf an, was man füttert, so belaufen sich die Kosten ca. auf 10 - 25 Euro im Monat.
Hundesteuer muss man leider auch für so einen kleinen Hund in gleicher Höhe wie für die großen Artgenossen bezahlen je nach Region ca. 50 - 200 Euro im Jahr.
Haftpflichtversicherung ist ein „MUSS“ auch für kleine Hunde, denn auch sie können durch Bellen oder Anspringen einen Radfahrer oder Kleinkind zum Sturz bringen, für den entstandenen Schaden muss man immer haften. Richtig teuer wird es, wenn wegen dem Zwerg z.B ein beladener LKW bremsen muss und die Ladung zerstört wird etc, Haftpflicht ist sehr unterschiedlich im Preis ca. 40 - 100 Euro im Jahr.
Brustgeschirr und Leine belaufen sich auf ca. 40 Euro.
Jahresimpfung kostet dasselbe wie für die Großen ca. 40 - 70 Euro je nach Region.
Krankenversicherung lohnt meist nicht. Besser fährt man, wenn man monatlich einen Betrag von ca. 50 Euro auf ein Sparbuch legt für den Fall der Fälle, sollte man das Geld nicht benötigt haben, kommt im Laufe der Jahre ein schönes Sümmchen zusammen. Patella-Operation für ein Knie kann mit über 500 Euro zu Buche schlagen. Im Alter sind nicht selten erhebliche Tierarztkosten für die Gesundheitsüberwachung (regelmäßiges Blutbild, Zahnsteinentfernung, Ultraschall des Herzens, etc.) nötig.
Sie sehen, auch die Anschaffung eines kleinen Hundes will gut überlegt sein!